Das Einhalten der Gesetze Gottes ist der Garant für das Glück einer Familie; hierzu wird auf vier Aspekte eingegangen:
- Das Ziel des Teufels (Shaytan) war es, die Familie Adam und Evas zu zerstören – so verfolgt er jenes Ziel ebenso bei den Kindern Adams.
- Adam und Eva haben das Paradies, in dem sie lebten, nicht zur Genüge wertgeschätzt und so gaben sie dieses Leben sehr leicht aus der Hand. Die Kinder Adams müssen auf der Hut sein, dass sie nicht das gleiche Übel trifft.
- Adam und Eva haben sich unbedacht dem verbotenen Baum genähert und von ihm gekostet. Die Kinder Adams sollen daher dem Zweifel und dem Falschen nicht zu nahe kommen, damit sie nicht in „Haram“ (religionsrechtlich Verbotenes) verfallen.
- Die Familie Adam und Evas hat mit dem Ungehorsam gegenüber den göttlichen Weisungen einen noch größeren Segen negiert, sodass sie diesen nie erreichten und stattdessen in ihrer Unvollkommenheit verblieben. Die Kinder Adams werden, je mehr sie von ihrem Verstand Gebrauch machen, einsehen, dass im Ungehorsam gegenüber den göttlichen Geboten nichts Gutes zu finden ist und darüber hinaus werden sie das, was sie besitzen, zusätzlich verlieren.“, damit sie merken , was ihnen durch ihre Scham verborgen war.“ (Al-A’raf | 7:20)
- Aspekt: Das Ziel des Satans (Shaytan) war es, das Ansehen der Familie von Adam und Eva zu rauben. Wir sehen, dass das Ansehen und der Ruhm Adams sogar über die Schöpfung hinaus bis in die Himmel und zu den Engeln reichte. Nachdem er erschaffen worden war, wurde allen die Niederwerfung vor Adam auferlegt. Darüber hinaus schloss der gepriesene Gott mit Adam ein Bündnis und ließ seine kleine ansehnliche Familie mit seinem vollkommenen göttlichen Respekt an ihren Platz im Paradies und ehrte sie. Daher genossen Adam und Eva bei Gott ein Ansehen. Der Satan wollte dieses Ansehen zerstören. Wenn die Familien, besonders die geehrten jüngeren Familien, das Streben in ihrem Leben auf die Zufriedenheit Gottes ausrichten – so werden sie gewiss bei Gott zu Ansehen kommen. Überall, wo die Jungen bei ihren Entscheidungen in Zweifel geraten, sollen sie schauen, welche Entscheidung die Zufriedenheit Gottes erreicht und dem nachgehen. Das ist der Garant für das Glück der Familie.
- Aspekt: „Dann hat der Satan sie dort ausgleiten lassen und hat sie aus dem Zustand heraustreten lassen, in dem sie waren.“ (Al-Baqarah | 2:36) Die Familie von Adam und Eva schätzte den Segen, mit welchem sie überschüttet wurden, nicht genug und erlaubte dem Teufel mit Leichtigkeit auf sie Einfluss zu nehmen und sie vom Segen auszuschließen. Die Menschen ersehnen und begehren stets das, was nicht in ihrer Befugnis ist und sie schätzen den Wert des vorhandenen Segens erst dann, wenn dieser ihnen entzogen wird. Jawohl, es geschieht erst nach dem Verlust des Segens, dass der Mensch versteht, welch einen Segen er in Wahrheit genossen hat und wie gut es gewesen wäre, wenn er aus jenem besseren Nutzen gezogen hätte. Wie schön ist es, wenn die geehrten Familien dieser historischen Lehre mehr Aufmerksamkeit schenken.
- Aspekt: „Dann aßen sie beide davon, da hat sich ihnen ihre Scham herausgestellt.“ (Ta Ha |20:121) Darüber hinaus riet der gepriesene Gott der Familie von Adam und Eva in aller Klarheit: ولاتقرباهذهالشجرة; also kommt diesem Baum so gar nicht nahe, damit ihr nicht den Einflüsterungen verfallt und von jenem isst. Genauso wie man sagt: „Kommt einer Schlange nicht zu nahe“, was ein Ahnen der Ernsthaftigkeit der Gefahr beinhaltet; eine Gefahr, die es erfordert, dass durch das Verbot eines sich Näherns die Wahrscheinlichkeit eines Kontaktes so klein wie möglich gehalten wird. Leider ist es heutzutage so, dass wenn man einigen sagt: Folgender Stoff in den Nahrungsmitteln schadet Dir, sie dem mehr Achtung schenken, als wenn man ihnen sagt:Das Nichtbefolgen eines göttlichen Gesetzes schadet deiner Menschlichkeit und deinem Glauben.In jedem Fall kamen sie, da die neu gegründete Familie Adam und Evas Ehrgeiz hatte und sie an Dinge wie das Ewigsein und Ansehen dachten, gedanklich den Einflüsterungen und dem Zweifel nahe und waren so verleitet von jenem Baum zu kosten. („..Dann, als sie gekostet hatten von dem Baum, hat sich ihnen ihre Scham offenbart und sie haben begonnen, sich die Blätter des Gartens anzuheften;..“. Al-A’raf | 7:22) Es ist eine Tatsache, dass wenn jemand viel an Sünden denkt, er sich dem Zweifel und den Versuchungen nähert und die Wahrscheinlichkeit in „Haram“ (religionsrechtlich Verbotenes) zu verfallen, in diesem Fall groß ist. Die Familien müssen diesem geistigen und erfahrungsgemäß bestätigten Prinzip mehr Beachtung schenken. Das Vermeiden der Annäherung an das göttlich Verbotene ist der beste Weg der Frömmigkeit; es ist das, was die Grundlage des Häuslichen und der Familie erhält und sie standhaft macht.
- Aspekt: „Und Adam befolgte das Gebot seines Herrn nicht und ging irre“ (Ta Ha, Vers 121)غویِ bedeutet in diesem Vers, dass er scheiterte und den Weg verließ (Misbah). Es ist zu erwähnen, dass das Ziel des Zumscheiternbringens und Beirrens durch die Einflüsterungen des Iblis (Shaytan) der Verlust des richtigen Weges ist, was sich der Teufelwünscht. Der Ungehorsam gegenüber Gott ist es, welcher das Scheitern der Menschen bewirkt und die Absicht, die hinter dieser Tat steckt, wird ohnehin nicht erreicht. Die Gebote, Verbote und Ermahnungen Gottes sind stets auf die Entwicklung und die Erziehung der Menschen ausgerichtet und derjenige, der entgegengesetzt zu dem, was das göttliche Gesetz aufzeigt, handelt, wird keine Entwicklung bei sich feststellen, sondern stattdessen scheitern. In manchen Kulturen wird derjenige als gescheitert angesehen, der ohne zu heiraten von dieser Welt geht, jedoch ist es in der Lehre des Koran so, dass derjenige zu den Gescheiterten gehört, der die Gesetze Gottes ignoriert und in den eigenen Einflüsterungen und Gelüsten untergeht und letztendlich seinen Zweck nicht erfüllt.
Adam und Eva haben von dem, was sie nicht kosten durfte, gekostet und augenblicklich darauf, folgten drei schlechte und dramatische Ereignisse:
- Ihre Hässlichkeit wurde offengelegt; Sie verloren ihr Ansehen und ihre Würde wurde für alle Ewigkeit befleckt.
- Sie verließen vor dem festgesetzten Zeitpunkt das Paradies und verloren den ihnen gegebenen Segen und die Sicherheit.
- Es traf sie die Schuld und Ermahnung durch den gepriesenen Gott.
Und hätten Adam und Eva mehr Nutzen aus ihrem Verstand Nutzen gezogen, so hätten sie sich nicht in diesen Problemen wiedergefunden. In den Überlieferungen liest man, dass als die Engel Adam und Eva an jener Tat hindern wollten, ihnen (von Gott) gesagt wurde: Hindert sie nicht. Ich habe beiden einen Verstand gegeben und ihnen die Anordnung des Verbotes auf klare Art und Weise ersichtlich gemacht. Sie müssen durch die Nutzung ihres Verstandes selbst das Richtige vom Falschen unterscheiden und ihren Weg bestimmen.
So wird überliefert: Jesus (Isa) ging allein für die Anbetung auf einen hohen Berg. Der Teufel (Shaytan) kam und sagte: Du hast solch einen Rang erreicht, dass du die Toten zum Leben erweckst und die Kranken heilst. Betrachtest du Gott in Anbetracht dessen noch als den (einzig) Allmächtigen? Jesus sagte: Jawohl, all dies geschieht mit Gottes Erlaubnis und dem, was er vorgesehen hat und ich betrachte Gott als den (einzig) Allmächtigen und Beschützer. Der Teufel entgegnete ihm: Wenn du Gott als allmächtig betrachtest, so stürze dich von dieser Erhöhung hinunter, sodass wir sehen, wie er dich zu schützen vermag. Er antwortete: „O du Verfluchter, du suchst mich zum Selbstmord zu drängen, obgleich Selbstmord ein Gesetzesbruch gegenüber Gott ist.“
Zweitens liegt diese Tat nicht in dem, was Gott erlaubt hat, und er gab mir einen Verstand und hat mir geboten, dass die Taten stets vernünftig sein müssen. Drittens, es gehört sich nicht, dass ein Diener in seinem Rang als Diener eine Tat begeht und Gott mit dieser testen will. Dies gebührt dem Diener nicht.
Der Einfluss des Teufels auf die Familie
Dann sprachen wir: „Oh Adam! Dieser (Iblis) ist dein Feind und der Feind deiner Ehefrau! Damit du nicht aus dem Paradies hinausgeworfen wirst, sodass du der Anstrengung und des Leides erfasst wirst! Einige Segnungen des Paradieses gibt es dort für dich, unter anderem, dass du dort keinen Hunger haben wirst, nicht unbekleidet sein wirst und keinen Durst haben wirst und die Wärme der Sonne dich nicht belasten wird.“ (Al-A`raf | 7:20.116ff.)
Erstens: Allah gab dem Propheten Adam eine Empfehlung und rang ihm ein Versprechen ab. Die Empfehlung war, dass der Teufel der Feind Adams und Evas sei und dies solle Er (Adam: a.), niemals vergessen. Das Versprechen ist dies, dass Allah Adam (a.) und seiner Frau Eva (a.), durch das Paradiesische bereichert , solange sie sich nicht von Iblis täuschen lassen. Der Prophet Adam (a.s.) hat sich selbst ebenfalls dazu verpflichtet und hat die Verantwortung auf sich genommen, dass er die Empfehlung und den Ratschlag Allahs ernst nimmt und auf sich und seine Familie Acht gibt, sodass ihre Freude und Seligkeit nicht durch Unzufriedenheit und Schlechtigkeit (schlechter Lebensausgang) ersetzt wird. Diese Empfehlung gibt Allah nicht nur Adam und Eva (a.) , sondern allen Menschen , sodass dieses Versprechen, die Vereinbarung und diese Verantwortung auch für uns gültig ist. Wir haben alle die Pflicht, uns vor dem Teufel zu hüten und unsere Familien vor dem tückischen Schaden des Teufels zu schützen.
Der Teufel hegte den Plan, Adam und Eva (a.) aus dem Paradies zu vertreiben. Der Plan von Iblis (Teufel) wurde auf sie beide ausgerichtet. Ab hier stellt sich auch heraus, dass kein menschliches Wesen vor dem Teufel vollkommen sicher ist. Sowohl Mann als auch Frau sind von der Feindschaft des Teufels verschont und alle beide befinden sich in der Reichweite der Willenslenkung, der Feindschaft und der Teufelsverführung. Der Teufel erhofft sich, jede Person in die Irre zu führen . Deswegen soll sich keiner von der Feindschaft des Teufels verschont fühlen. Wenn sich Mann oder Frau vom Teufel irreführen lassen, wird sicher die ganze Familie Schaden erleiden. Sicherlich ist auch andererseits wichtig zu sagen, dass man immer auf die Barmherzigkeit Allah hoffen soll. Adam (a.) war sich selbst der langwierigen Feindschaft des Teufels bewusst, zumal Iblis bekanntermaßen nicht bereit war, sich mit den Engeln vor Adam (für Allah) bis zur Erde zu verneigen. Zweitens ist der Prophet Adam als Leiter und Verwalter der Familie dazu verpflichtet, auf den privaten Lebensraum der Familie und auch das Ansehen der Familie zu achten, solange der Teufel nicht in diesen eindringen kann. Dies ist jene beschwerliche Pflicht, welche die externe Führungskraft (gemeint ist der Mann) und die interne Führungskraft (gemeint ist die Frau) übernehmen müssen.
Zweitens: Im Paradies gab es keine Anstrengungen und Mühen für Adam und Eva (a.) und ihnen wurden Nahrung, Kleidung und Unterkunft direkt von Allah gesichert. Deshalb besagt der ehrenhafte Vers des Korans: „Oh Adam, pass auf, dass der Teufel nicht der Beweggrund zu eurem Ausritt aus dem Paradies wird und halte dich von Schwierigkeiten und Bemühungen fern“. Grundsätzlich hat es sich der Teufel zur Aufgabe gemacht, die Menschen zur Anstrengung zu verleiten. Der Teufel will, dass die menschlichen Wesen aus dem Paradies verbannt werden und dies gilt sowohl für das individuelle Paradies des Menschen, das familiäres Paradies und das jenseitige Paradies. Er (der Teufel) will nicht zulassen, dass die Menschen im Diesseits das Paradies der Denkweisen, das Paradies der Wertvorstellungen und das Paradies der Taten vorfinden. Weiter will er auch nicht, dass die göttlichen Denkweisen und die menschlichen Wertvorstellungen die Reinen (Ahlul Bait a.) und wünschenswerten Taten den Menschen erreichen. Zweifel und Unsicherheit in die Familie zu bringen, ist ein weiteres Ziel des Teufels im Diesseits, sodass er beabsichtigt, dass die Familien aus diesen Gründen zerbrechen und sich somit trennen. Genauso will er, dass dem Menschen der Eintritt in das jenseitige Paradies verwehrt wird.
Drittens: Im Paradies waren für Adam und Eva (a.) alle Segnungen verfügbar. Jedoch aufgrund eines Interesses war es derFamilie verboten, die Früchte des besonderen Baumes zu essen. Nachdem Allah den Propheten Adam (a.) die geistigen Verpflichtungen des Familienvertreters gelehrt hatte, werden ihm nun auch die Eigenschaften des familiären Paradieses erwähnt, welche sozusagen auch die materiellen Pflichten des Familienvertreters und der Familienführung sind. Deshalb wird gesagt:
- Du wirst keinen Hunger haben
- Du wirst nicht unbekleidet sein
- Du wirst nicht durstig sein
- Die Wärme der Sonne wird dich nicht belästigen
Dementsprechend sind unter anderem die Beschaffung von geeigneter Nahrung und Wasser, Kleidung und Heim und auch ebenfalls die angebrachte Unbeschwertheit, die Verpflichtungen des Familienvertreters und der Familienführung. Ebenfalls sollten sich die Führungskräfte der Großgemeinschaft dazu verpflichten, sich um diese Angelegenheiten zu kümmern und die Dinge zu beschaffen. Demzufolge muss eine Ebene angestrebt werden, welche über der Ebene der Familie liegt, sodass die Familien einen Nutzten aus den materiellen Segnungen ziehen können. So erkennen wir heute leider, dass viele der ausländischen Führungskräfte bei der Erschaffung alltäglicher Notwendigkeiten untauglich sind. Die erbarmungslose Tötung von Frauen und Kindern in Gaza, die Obdachlosigkeit der Menschen im Irak, Syrien und Bahrain und die Unsicherheit in weiteren Orten dieser Welt sind ein Hinweis auf diesen bitteren Plan, welcher die Basis der Familien gefährdet. Von Allah dem Allmächtigen wünschen wir uns, dass wir alle mit den menschlichen Verpflichtungen erfahrener werden und bei der Durchführung dieser menschlichen Verpflichtungen erfolgreich sind.
Die Macht des Teufels
Die Verlockung beziehungsweise Verführung des Teufels ist die wichtigste oder sogar die einzige Macht, die ihm bei der Verwirklichung seiner teuflischen Absichten zur Verfügung steht. Genau diese Verführung kann bei der Zerstörung der Familie eine wichtige Rolle spielen oder zumindest dazu verleiten, dass der Wert der Familie sinkt und das Zufriedenheitsverhältnis des Ehelebens abnimmt. Deswegen müssen die Familien die Verführungen des Teufels erkennen und durchschauen, sodass sie vor der List des Teufels in Sicherheit bleiben. Jedoch ist das Pronomen im Satz der gesegneten Sure Ta Ha in der Einzahl formuliert worden, wohingegen das Pronomen in der gesegneten Sure A`raf in der Dualform ausgedrückt worden ist. Auf jeden Fall besitzt die Verführung des Teufels mehrere Säulen:
- Der Ursprung der absurden Einbildung: Die Teufelsverführung ist eine Kette von absurden Gedanken und Einbildungen, welche im Innern des Menschen aufkommen können. Allerdings ist eben dieser Teufel der wichtigste Ursprung dieser absurden Einbildungen. Gelegentlich können auch Lustbegierden und Menschen, welche teuflische Eigenschaften in sich tragen uns auf einen teuflischen Weg bringen. Vielleicht ist der wichtigste Weg zur gegensätzlichen Handlung dieser Teufelsverführung der Glaube an Allah und die Zuversicht. Hierzu wird auch geraten, sich mit weisen und vertrauenswürdigen Menschen zu beraten und ihnen die Probleme anzuvertrauen.
- Falsche Informationen: Falsche und gelogene Informationen sind die Basis der teuflischen Verführungen. Sie können auf den teuflischen Weg führen und enormen Schaden mit sich bringen. Die Verführung des Teufels wird oftmals von Lästern, falscher Beurteilung und hinter dem Rücken eines Menschen Reden begleitet. Manchmal wird dies auch durch einen falschen Schwur oder eine gelogene Aussage bekräftigt.
- Ein Teilhaber, welcher der teuflischen Verführung untersteht, und einer der wirksamen Pfeiler dieser teuflischen Verführung ist das Existieren einer weiteren Person, die vom Teufel bereits verführt worden ist und welche in Wirklichkeit ein Partner und ein Mitspieler des Teufels ist.
Weitere Pfeiler dieser Verführungen des Teufels sind täuschende Versprechungen, täuschende Warnungen und täuschende Reden, welche sich nach außen hin mit friedlichem Gesicht zeigen. Es sollte uns in Erinnerung bleiben, dass der Teufel sich niemals mit einem gemeinen Gesicht zeigen wird. Er wird versuchen, den Menschen mit einem ruhigen, sanften, passenden Gesicht gegenüberzu treten und mit einer Mentalität, die Ihnen vertraut erscheint und die sie somit zu ihm lockt.
Hierbei sagt der Teufel: „Soll ich dich (Mensch) etwa nicht wegweisen?“ An einer anderen Stelle sagt er: “Ich bin für euch beide (Adam und Eva) ein Ratgeber und Gönner.“ Diese Reden des Teufels erinnern an Menschen, die äußerlich eine positive Persönlichkeit haben und ihrer Meinung nach „Klasse“ und „Prestige“ besitzen, jedoch im Inneren verdorben sind und deren Worte zugrunde richten. Seyyed ibn Tawus sagte in einer geistreichen Aussage: „Anfangs kam der Teufel mit der Parole der Wegweisung und Führung auf den Menschen zu und verführte und verlockte ihn danach. Wehe uns, denen der Teufel anfangs und offen mit dem Ziel der Täuschung begegnet.“ Allerdings wird in einer Aussage von dem Nahen Allahs gesagt: „Solange der Teufel lebt, kann sich keiner komplett vor ihm sicher fühlen und man sollte immer auf sich achtgeben!“
Die wichtigsten Gegenstände, mit welchen der Teufel die Menschen verführt, sind zwei Dinge: 1. Die absurde Einbildung des ewigen diesseitigen Lebens, nämlich dass der Mensch ewig im Diesseits leben wird. 2. Das Erreichen von Reichtum und hohen Stellungen.
Hier muss der Mensch wissen, dass es wahrhaftig die Wahrheit ist, dass der Besitzer der wirklichen Existenz nur Allah ist und Ansehen und Erniedrigung in Seinen „Händen“ liegen. Deswegen sollten wir alles, was wir wollen, nur von ihm fordern und wünschen, da wir ansonsten einen versteckten Götzen anbeteten und somit in Schwierigkeiten gerieten. Ein klares Beispiel für die teuflische Verführung sind auch Speisen und Getränke. Speisen, die nicht religionsgesetzlich „rein“ sind oder sogar als zweifelhaft betrachtet werden, sind der Grund dafür, dass die Familie aus der Zufriedenheit gleitet.
Die Sucht nach Drogen, Alkohol und zu Speisen, welche im Islam als verboten gelten, zerstören die Basis und Grundstruktur der Familie und so erinnern uns die Verse des heiligen Quran daran, dass wir uns diesen Dingen fernhalten sollen. Die verbotenen Dinge sind aus den Gründen des vollkommenen Wissen Gottes verboten und dienen uns Menschen dazu, dass wir das bestmögliche Leben erreichen. Das bedeutet, dass wenn die Nahrung vom Äußerlichen her auch nicht schädlich erscheinen mag, sie sicherlich dennoch körperlich, seelisch oder geistig einen Schaden im menschlichen Wesen verursacht, da es sonst keinen Grund dafür gäbe, dass Allah der Gnädige und Nachsichtige dies seiner geliebten Schöpfung verboten hat.
Heutzutage sehen wir, dass es eine Anzahl von sogenannten Verteidigern der Frauenrechte oder auch Frauenberatern gibt, welche die Frauen dazu anregen sich von ihren Familien zu trennen. Sie zerstören mit Täuschung und List das Paradies der Familie. Die Frauen und Männer sollen wissen, dass sie sich nicht von diesen Listen betrügen lassen sollten und außerdem sollte ein vernünftiger Mensch versuchen, mit Geduld, Standhaftigkeit und eigenen Händen den Zustand in der Familie zu verbessern. Die Trennung von allem kann nicht die Lösung für all unsere Probleme sein. Die Probleme bedürfen Lösungen, denn ansonsten besteht die Gefahr, dass Ehre und Ansehen der Familie vernichtet werden, denn die Probleme blieben so dennoch endlos bestehen. Deswegen sollten Familienberater, besonders die, welche eine Beratung der Frau tätigen, mindestens drei Bedingungen erfüllen: 1. Der Berater sollte wissend sein und ein Experte in seinem Bereich. 2. Er sollte Kenntnis über die Religion haben, gläubig sein und Glaubensstärke besitzen. 3. Er sollte mitfühlend und gönnend sein.
Vertrauen und Reue
Nach der Auffassung des heiligen Korans ist die Familienandacht und das Ersuchen um Vergebung das Geheimnis der Beständigkeit der Familie und der Schlüssel zum familiären Glück. Gott sagt uns in den heiligen Versen des Koran: „Daraufhin empfing Adam von seinem Herrn Worte, worauf Er ihm verzieh; wahrlich, Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige.“ (al-Baqara | 2:37)
Die oben genannten Verse beziehen sich auf die erste quranische Familie Adam und Eva, welche ihren Eid vor Gott durch Habsucht und Gier nach dauerhaftem Wohlbefinden vergessen hatten und durch Einflüsterungen des Satans getäuscht wurden. Dadurch verloren sie Gottes Gunst für einen weiteren Aufenthalt im Paradies und bereiteten sich Ungemach und Kummer. Dies bedeutet, dass das Vertrauen in Satans Versuchungen nicht nur fatale Folgen für diese Familie hatte, sondern noch weiteren Tadel Gottes nach sich zog. Zusätzlich bedeutete es den Zerfall der kleinen und glücklichen Familie Adam und Evas, die sich nach der Einsetzung auf Erden (gegenseitig) verloren haben.
Die oben erwähnten Verse verweisen auf die Reue Adam und Evas. Die ersten Anzeichen ihrer Reue traten unverzüglich nach Missachtung der göttlichen Gebote in Erscheinung und steigerten sich im Laufe der Zeit. Das Essen vom verbotenen Baum hatte wie gesagt unvermeidliche Folgen, nämlich den Verlust des weiteren Aufenthaltes im Paradies. Jedoch gemäß dem Vers in der Sure Araf bereuten Adam und Eva ihre Tat und ersuchten Gott um Vergebung, die sie schließlich auch erlangten. Aufgrund dieser aufrichtigen Reue hat Gott der Erhabene Adam erwählt und ihm den Rang eines Propheten gegeben. Schließlich ist das Glück wieder zu dieser Familie zurückgekehrt.
Das Wort Reue („Tawbah“) bezieht sich manchmal auf die Menschen und manchmal auf Gott. „Tawbah“ bedeutet für den Menschen, dass er etwas Begangenes bereut. Für Gott allerdings bedeutet es, den Geschöpfen die Möglichkeit zur Reue zu geben und diese letztendlich anzunehmen, wie er es gemäß der Sure Ta Ha (Ta Ha | 20:122) bei Adam und Eva getan hat.
„Tawbah“ bzw. das Reueempfinden nach einem Fehler ist eine Anordnung, welcher der natürlichen gottgegebenen Veranlagung des Menschen entspricht; Genau wie im Beispiel Adam nach den Versuchun gen und dem Fehltritt durch seine Intention zu Gott zurückzukehren, bereute und um Vergebung bat. Das Bereuen nach dem Begehen einer Sünde ist Wajib und somit unerlässlich. Genauso wie es nach dem Auslassen einer Pflicht, wie z.B. der Verrichtung der täglichen Gebete, notwendig ist. Jedoch ist das Bereuen einer unerwünschten Tat („Makruh-Tat“) oder das Unterlassen einer empfohlenen Tat („Mustahab-Tat“) lediglich empfohlen.
Wie wir sehen, gibt es mit der Annahme der Reue von Adam keine Erbsünde, für die jemand aufkommen müsste. Und ein jeder ist individuell für seine eigenen Sünden verantwortlich. Zudem hatte Adam nicht gesündigt (gegen kein Verbot verstoßen), sondern die bessere und empfohlene Tat unterlassen, nämlich nicht von dem verbotenen Baum zu essen. Seine Reue war somit eine empfohlene Reue.
In dem kompakten Bericht über die Geschichte von Adam im heiligen Koran sind die einzelnen Schritte über seine Rückkehr nicht erwähnt. Aber in einigen Überlieferungen wird gesagt, dass Adam und Eva nach dem Austritt aus dem Paradies in Mekka gelandet sind. Der Prophet Adam gelangte auf den Berg „Safa“ neben der Kaaba und siedelte dort. Daher wurde dieser Berg nach ihm „Safiullah“ (der Gereinigte Gottes), benannt. Eva ließ sich auf dem Berg daneben nieder, welcher nach ihr „Marwa“ (Frau) benannt wurde.
Gemäß den Überlieferungen von Imam Sadiq (a.) warf sich Adam (a.) nach der Einsetzung auf Erden 40 Tage lang jeden Morgen weinend nieder. Der Engel Gabriel kam zu ihm und fragte, warum er weinte, woraufhin Adam antwortete: „Warum soll ich nicht weinen, wo Gott mich von seiner Nähe ausschloss und mich auf Erden landen ließ.“ Gabriel erwiderte: „Oh Adam, bitte Gott um Vergebung und kehre zu ihm zurück.“ Adam fragte, wie er dies machen solle. Somit nahm Gabriel ihn mit zu dem Ort „Mina“, um dort zu übernachten. Am nächsten Tag ging er zu dem Berg Arafat („Tag von Arafat“). Wie Gabriel es ihn lehrte, vollzog er am Nachmittag die rituelle Ganzkörperwaschung („Ghusl“) und rastete nach dem Nachmittagsgebet in Arafat. Dort empfing er entsprechend der koranischen Erkärung die Worte seines Herren.
Hier sind einige der Meinung, dass es sich dabei nicht um wirkliche Worte handelte, sondern eher um innere Eingebungen in Verbindung mit einigen Handlungen, denn zu der Zeit beherrschte Adam das Sprechen noch nicht. Sie sind darüber hinaus der Meinung, dass Adam seine Reue und sein Bedauern durch das Eilen zwischen Safa und Marwa deutlich machte und daher zählen diese Berge zu den Zeichen Gottes.
In diversen Überlieferungen steht, dass Adam während seiner Reue und Rückkehr zu Gott große, herrliche Namen am göttlichen Thron sah und herausfand, dass es sich dabei um die Namen der beliebtesten und besten Diener Gottes handelte. Ibn Abbas soll den Propheten über die Worte befragt haben, welche Adam vernommen hatte, als Gott Adams Reue annahm. Der Prophet (s.) sagte: Adam (a.) bat Gott beim Recht des Gesandten Mohammad (s.), der geehrten Fatima (s.a.) und dem Recht Imam Hassans (a.) und Imam Husseins (a.) seine Reue anzunehmen und Gott kam dieser Bitte nach. Gebete, das Bereuen sowie das Ersuchen der göttlichen Vergebung sind Teil der spirituellen Bedürfnisse für die Aufrechterhaltung des familiären Fundaments und gehören zu den Stützpfeilern einer Familie. Besonders gilt dies von den gemeinsamen Gebeten, wie sie auch Adam und Eva verrichtet haben. Die Reue von Adam und Eva führte zu dem erneuten Glück der beiden. Es gehört sich, dass jeder gläubige und weise Mensch, ob Mann oder Frau, besonders in der familiären Umgebung seine Fehler int Wort und Tat erkennt, annimmt und versucht sie wiedergutzumachen.
Dass manche sagen, die richtige Meinung, ist (und bleibt) nur die meinige – ist nicht immer aufrichtig. Denn jeder Gläubige sollte immer, wenn er realisiert, dass er einen Fehler begangen hat, von seinen falschen Worten Abstand nehmen und diese bedauern und nicht darauf beharren, denn dies wäre ein größerer Fehler als die eigentlichen Worte selbst. Es gibt leider viele Familien, in denen der Mann oder die Frau einen begangenen Fehler nicht akzeptieren und einsehen wollen und durch diese Sturheit der gesamten Familie schaden. Eigene Fehler nicht anzuerkennen gehört zu den Listen des Teufels und schwächt die Persönlichkeit und die menschliche Seele.
Wenn man nicht lernt und übt, sich in der Familie, welche unsere erste soziale Institution ist, für begangene Fehler zu entschuldigen, wird die Gesellschaft mit Problemen konfrontiert, welches wir heutzutage bedauerlicherweise erleben. Man sieht auch, dass diejenigen, die die Auslöser und Unterstützer der terroristischen Organisationen sind und diese auf Menschen in den (jeweiligen) Gebieten gehetzt haben, sich aus Selbstüberschätzung und Stolz nicht bei der Menschheit dafür entschuldigen wollen. Selbst wenn sie gelegentlich hier und da etwas zugeben oder andeuten, so nehmen sie diese Aussagen aufgrund des äußeren Drucks unverzüglich wieder zurück.