Nasir al-Din al-Tusi

Hadschah Nasir al-Din Abu Dschafar Muhammad ibn al-Hasan al-Tusi, am 11. Dschumada l597 n.H. (18. Februar 1201 n. Chr.) in Tus geboren, gilt als der herausragende Denker der imamitischen Schule im 7. Jahrhundert n.d.H. In allen griechischen Wissenschaften gelehrt, erwies er sich vor allem als hervorragender Mathematiker und Astrologe, und seine Werke zur Physik, Astronomie und Astrologie brachten ihm weit über die schiitischen Kreise hinaus große Wertschätzung ein.

Seine ersten Lebensjahre verbrachte er in Tus. Seine grundlegende Ausbildung erhielt er in Qum vermutlich zunächst von seinem Onkel. Dort begann er auch seine Studien in verschiedenen islamischen Wissenschaften. Später ging Tusi nach Nischapur, zu jener Zeit ein herausragendes kulturelles und wissenschaftliches Zentrum, wo er sich insbesondere mit der islamischen Gesetzeswissenschaft (al-fiqh), der Methodenlehre des islamischen Rechts  (ilm al-usul) und der scholastischen Theologie (ilm al-kalam) befasste. Zu seinen Lehrern gehörten u.a. Farid al-Din Muhammad ibn Ibrahim Nayschaburi, bekannt als Schayh Atar, Siradsch al-Din Sarahsi, Farid al-Din Damad Nayschaburi und Asad ibn Abd al-Qahir Isfahani; Fiqh studierte er bei Kamal al-Din Maysam Bahrani und zuweilen wurde auch behauptet, dass er dieses Fach auch bei Allameh Hilli studiert habe. Seine Studien in den Bereichen Medizin, Mathematik und auch auf dem Gebiet der Philosophie setzte er später in Bagdad fort.

Al-Tusi begann seine Karriere als Hofastrologe des ismaelitischen Gouverneurs Nasir al-Din Abd al-Rachim ibn Abi Mansur in Sertaht. Sein Bemühen, an den Hof des Kalifen zu wechseln, scheiterte jedoch, und er wurde zunächst in Sertaht und später in der Festung Alamut einer strengen Aufsicht unterworfen. Seine Forschungen konnte er während dieser Zeit jedoch ungehindert fortführen.

Im Jahre 654 (1256) gelang es ihm, gegen den Assassinenführer Rukn al-Din Hurschah zu intrigieren und diesen Hulagu, einem mongolischen Ilchan und Enkel von Tschingis Chan, in die Hände zu spielen. Hulagu stürzte 1256 die Assassinen in Nordpersien und begründete die mongolische Dynastie in Persien. Als ihm 1258 die Eroberung Baghdads und der Sturz des Kalifen von Baghdad gelang, war Tusi als Vertrauter unter seinen Begleitern.

Auf Geheiß Hulagus begann Tusi im Jahre 1259 mit der Errichtung eines Observatoriums in dem nordwestiranischen bei Täbris gelegenen Ort Maradscha. Mit vielen Wissenschaftlern und Forschern, der bestmöglichen Ausstattung und einigen zum Teil erstmals gebauten Instrumenten widmete sich Tusi der Aufgabe, auf der Grundlage umfassender Observationen neue astronomische Tafeln (zidsch al-ilhani) mit den Bewegungen der Planeten und anderen astrologischen Beobachtungen zu erstellen, die als Ilchanische Tafeln weit über die iranischen Grenzen hinaus im gesamten asiatischen Bereich und vor allem in China größte Anerkennung fanden.

Diese Sternwarte wurde aus Stiftungsmitteln finanziert, und so wurde Ṭūsī zugleich auch das Amt eines für das Stiftungsvermögen verantwortlichen Wesirs übertragen, das er ohne Unterbrechung bis zu seinem Tode ausübte. Aufgrund ihres großen Interesses an der Astrologie hatten die Mongolen bei ihren Invasionen in Baghdad, Syrien und anderen Gebieten die Bibliotheken geplündert und wertvolle Werke in ihren Besitz gebracht, die Ṭūsī nun wieder zur Verfügung standen; die dem Observatorium zugehörige Bibliothek soll nahezu eine halbe Million Bände umfasst haben.

Die Protektion Hulagus war für das Wirken al-Tusis sicherlich von entscheidender Bedeutung. In jener Zeit der politischen Umwälzungen gelang es ihm dank seiner Vielseitigkeit der wissenschaftlichen Forschung und Lehre insbesondere auf dem Gebiet der Mathematik, Astronomie, Astrologie und Philosophie neue Impulse zu verleihen, was ihm die Ehrenbezeichnung “Ustad al-Baschar“, d.h. Lehrmeister der Menschheit, einbrachte. Gleichzeitig war sein Einfluss auf den mongolischen Ilchan auch ein wichtiger Faktor dafür, dass  den Schiiten seitens der Mongolen im Vergleich zu anderen islamischen Richtungen und Gruppierungen ein gewisses Maß an Barmherzigkeit zuteil wurde.

Nasir al-Din al-Tusi starb am 18. Du-l-Hidscha 672 (26. Juni 1274) in Baghdad und wurde in unmittelbarer Nähe des Grabmals von Imam Musa al-Kazim (a.s.) begraben. Al-Tusis Denken wurde sicherlich von der schiitischen Tradition bestimmt; aber sein Bekenntnis zur Zwölferschia veranlasste ihn keineswegs, sein Denken einzugrenzen.

Menschenbild

Al-Tusi ging von der Prämisse aus, dass die Vorschriften und Gebote des Qur‘an den Menschen als Individuum wie auch als Mitglied einer Familie und eines Gemeinwesens betreffen und so diskutiert er in diesem Zusammenhang nicht nur ethische Fragen, sondern befasst sich auch mit der Wissenschaft des Haushaltes (tadbir al-manzil) und der Zivilisation (tamaddun). Die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Haushalt, mit anderen Worten der innerfamiliären Situation, hat Erkenntnisse über eine für die individuelle psychosoziale und kognitive Entwicklung  förderliche Atmosphäre zum Ziel, in der al-Tusi zufolge die disziplinäre Ordnungs- und Kontrollfunktion allein beim Ehemann bzw. Vater liegt, der für eine ausbalancierte harmonische  Atmosphäre in der Familie sorgen muss. Den Familienmitgliedern sollten dabei die jeweiligen individuellen Anlagen und Fähigkeiten zugestanden werden, um sie noch zu verstärken und z.B. mittels eines entsprechenden Handwerks zu vervollkommnen.

Al-Tusi verweist auch auf die Tatsache, dass die Menschen  ebenfalls unterschiedliche Bedürfnisse haben, weshalb ihnen das Zusammenleben in einer Stadt eine für alle nützliche und produktive Zusammenarbeit ermögliche, in der z.B. die unterschiedlichen Berufe unterschiedliche Bedürfnisse der Individuen in der Gemeinschaft erfüllen. Gleichzeitig gibt er jedoch zu bedenken, dass die Menschen unterschiedliche Gründe für  das Zusammenleben und die Zusammenarbeit in einer Gemeinschaft haben, wie z.B. soziale Kontakte zu pflegen, materiellen Profit zu erzielen u.ä. Aus dieser Interessenvielfalt resultieren unter Umständen Konflikte, die wiederum durch Etablierung einer regelnden Administration, d.h. einer Regierung, vermieden werden müssen.

Hauptaufgabe der Regierung ist es, den göttlichen Gesetzen zur Realisierung zu verhelfen und die Gerechtigkeit zu wahren, indem einem jeden die ihm zustehenden legitimen Rechte zugestanden werden. Obwohl der König oder Herrscher, so Ṭūsī, der Stellvertreter Gottes auf Erden ist, so dass nach dem göttlichen Gesetz die Entscheidung des Herrschers zählt, sprach er sich dennoch vehement dafür aus, keinen engen Kontakt zum Herrscher zu suchen, und die Nähe zum König verglich er mit der Nähe zum Feuer. Den effektivsten Schutz des Ministers oder Beraters des Herrschers vor Feindseligkeiten und Missgunst sah er in der Vertrauenswürdigkeit.

Der Mensch als soziales Wesen ist in eine Gemeinschaft integriert und so ist die Ausgabe, sich zu vervollkommnen, vor allem auch als soziale Aufgabe zu verstehen, in dem Sinne, dass der Mensch die Zivilisation durch seine eigene Vervollkommnung  voranbringen soll. Es ist diese Verpflichtung, die jeglicher Weltflucht im Sinne einer asketischen Lebensweise  entgegensteht.

Die Seele und ihre Erkrankungen

Die Seele ist eine Realität per se, die weder einer Beweisführung bedarf noch beweisbar wäre, denn dass die Seele sich selbst beweist, ist den Gesetzen der Logik zufolge unmöglich. Al-Tusi kennzeichnet die Seele als eine immaterielle Einheit, die zur Erkenntnis des Selbst befähigt ist und den materiellen Körper kontrolliert.

Weil sie immateriell ist, ist die Seele  im Gegensatz zum Körper  in der Lage, Ideen und Vorstellungen aus den unterschiedlichen Lebens- und Wissensbereichen in sich aufzunehmen und gleichzeitig immer  wieder neue Aufnahmekapazitäten zur Verfügung zu stellen.

Die menschliche Seele, die al-Tusi von der vegetativen, der animalischen und der phantasievollen Seele unterscheidet, unterteilt er gleich Aristoteles in den theoretischen und den praktischen Verstand. Zum Bereich des praktischen Verstandes gehören die Handlungen des Menschen, die dieser absichtlich oder freiwillig verwirklicht, und die zum ethischen und sozialpolitischen Bereich gehören.

Der theoretische Verstand ist eine potentielle Möglichkeit, die verwirklicht wird, wenn er von der materiellen über die engelhafte und aktive Stufe zur Stufe des erworbenen Verstandes gelangt. Auf dieser Stufe werden die in der Vorstellung vorhandenen Formen offenbar. Dieser theoretische Verstand kann nach al-Tusi an drei tödlichen Krankheiten leiden, nämlich der Verworrenheit, der einfachen Unwissenheit und der zusammengesetzten Unwissenheit.

Ist die Seele nicht in der Lage, aufgrund der widersprüchlichen Aspekte und Argumente klar zwischen Wahrheit und Falschheit zu unterscheiden, so ruft diese Tatsache Verworrenheit hervor, die überwunden werden kann, wenn der Mensch sich vergegenwärtigt, dass Gegensätzliches sich in ein- und derselben Sache ausschließt; das bedeutet, wenn eine Aussage inhaltlich richtig ist, dann kann sie nicht gleichzeitig falsch sein und umgekehrt. Die Beachtung dieses Prinzips wird dem Menschen helfen, aus dem Zustand der Verworrenheit herauszukommen.

Die einfache Unwissenheit ist die Grundlage für den Wissenserwerb, denn sie besagt nichts anderes, als dass der Mensch von einer Sache kein Wissen hat. Keinesfalls darf sich der Mensch mit der einfachen Unwissenheit zufrieden geben, denn er ist im Unterschied zu den Tieren vernunftbegabt und sollte deshalb bedenken, dass es seine Vernunft und sein Verstand sind, die ihn vom Tier unterscheiden und ihn als Menschen charakterisieren, und nicht seine körperliche Gestalt.

Im Gegensatz dazu ist die zusammengesetzte Unwissenheit al-Tusis Meinung nach fast unheilbar, denn sie kennzeichnet das fehlende Wissen eines Menschen im Hinblick auf eine Sache verbunden mit der Tatsache, dass der betreffende Mensch von sich meint, dieses Wissen zu haben, d.h. er weiß nicht und er weiß nicht, dass er nicht weiß.

Der physische oder materielle Tod des Menschen trennt die Seele vom materiellen Körper, den sie auf dem Weg ihrer Vervollkommnung beanspruchte; das Denken und Wirken der phantasievollen Seele, die sich mit den Wahrnehmungen der Sinne und Abstraktionen beschäftigt und die, wenn sie sich mit der animalischen Seele vereint und sich ihr vielleicht schlimmstenfalls sogar unterwirft, mit dieser abirrt; sucht sie jedoch die Verbindung mit der menschlichen Seele, dann gewinnt sie die Unabhängigkeit von den Körperorganen und wird unvergänglich.

Das Ziel des menschlichen Lebens ist die letztendliche Glückseligkeit, die der Mensch erlangt, wenn er sich den ethischen Vorschriften und Geboten der göttlichen Offenbarung unterwirft. Dabei gilt es, das gesunde Mittelmaß zu wahren, denn jede Abweichung des Verstandes, des Zorns und/oder der Begierde von diesem Mittelmaß, sei es in Richtung Übermaß, Mangel oder Verkehrung, hat moralische Krankheiten zur Folge, wie z.B. Wut, Feigheit und Furcht als Übermaß, Mangel bzw. Verkehrung von Zorn.

Gutes und Böses

In der Welt existiert sowohl das Gute wie auch das Böse. Das Gute geht nach al-Tusi aus Gott hervor, während er das Böse als ein Zufallsprodukt kennzeichnet, das in der Materie gründet. Er verwendet zur Erläuterung dieser These das Beispiel von einem Getreidekorn und dem Wasser. Das Gute ist wie ein Getreidekorn, das gesät wird und durch die Gabe von Wasser und die nötige Pflege zu einer Pflanze heranwächst, die eine gute Ernte schenkt. Im Gegensatz dazu ist das Böse jedoch wie der Schaum, der zuweilen auf Gewässern zu sehen ist und der nicht vom Wasser selbst kommt, sondern vielmehr von dem Lauf, den das Wasser nimmt. Der Mensch sieht das Böse relativ und bezieht es immer auf etwas; bei der Überschwemmung z.B. wird dem Wasser etwas Böses zugeschrieben, obwohl das Wasser nicht böse ist. Demnach ist das Böse in der Welt nichts anderes als ein Fehlurteil oder ein Missbrauch des freien Willens in dem Sinne, dass es aus Unwissenheit oder aus dem Mangel an Gutem resultiert.

Weil die Menschen unterschiedliche Interessen haben und gleichzeitig ihre Freiheiten gesichert sehen wollen, besteht wie bereits erwähnt die Gefahr, dass das gesellschaftliche Leben gestört wird. Deshalb hat Gott den Menschen Propheten geschickt, die ihnen einen göttlichen Moral- und Verhaltenskodex überbrachten, auf dessen Grundlage das menschliche Leben in allen Dimensionen geordnet werden soll. Dieses Prinzip der Rechtleitung und die Verwirklichung dieser göttlichen Gesetze wird nach dem letzten Gottesgesandten, Muhammad (s.), vom Prinzip der spirituellen Führerschaft gewahrt.

Neben dem Glauben an das Imamat gehören auch der Glaube an das Prophetentum und den Tag der Auferstehung zur Metaphysik, die sich zusammensetzt aus der Wissenschaft von der Göttlichkeit, d.h. dem Wissen von Gott, den Geistern und den Seelen, und andererseits dem Wissen vom Universum und dem Allgemeinen, was al-Tusi unter den Begriff „erste“ Philosophie fasst.

Gott als Urheber allen Seins

Logik und Philosophie waren nach al-Tusi Meinung eine Vorstufe, eine formelle Vorbedingung für die theologischen Lehren. Die Logik wird nicht nur als Wissenschaft verstanden, die für die Kunst des folgerichtigen Denkens und der Syllogistik steht, sondern zugleich als ein wissenschaftliches Hilfsmittel für das Verständnis wissenschaftlicher Inhalte, das den menschlichen Geist von Missverständnissen und Unklarheiten befreien kann und somit für den Menschen zu einer nützlichen Kunst wird.

Allerdings gelang es seiner Meinung nach sowohl der Metaphysik wie auch der Logik nicht, die Existenz Gottes auf eine rationale Grundlage zu stellen. Die Existenz Gottes rational zu beweisen beschreibt al-Tusi zugleich als eine Unmöglichkeit, denn der Beweis setzt vollkommenes Verstehen des zu Beweisenden voraus; der Mensch ist jedoch ein begrenztes Wesen und kann Gott in seiner essentiellen Gesamtheit nicht erfassen und deshalb auch nicht beweisen.

Gleichzeitig ist Gott der Urheber allen Seins und damit auch aller Beweise und aller Logik und Metaphysik, was Ihn somit von jeglicher logischen Beweisführung oder metaphysischen Erklärung unabhängig sein lässt. Gott war nach al-Tusi immer ein Schöpfer, und deshalb ist auch der Gedanke, dass es vielleicht eine Zeit gegeben hat, in der diese Welt nicht existierte, falsch. Diese Annahme würde nämlich implizieren, dass Gott, bevor er diese Welt aus dem Nichts erschaffen hat, kein Schöpfer gewesen war, bzw. dass Seine Schöpferkraft eine potentielle Möglichkeit war, die Er später in die Tat umsetzte.

Allerdings gibt  al-Tusi diese Argumentation später selbst wieder auf, indem er sagt, dass Gott als das notwendige Sein das potentielle Sein aus dem Nichts erschafft. Das potentielle Sein ist somit in seiner Existenz vom notwendigen Sein abhängig und weil es durch etwas anderes als sich selbst existiert, kann man nicht davon ausgehen, dass es sich in einem Zustand des Seins befindet, und zwar aufgrund der Tatsache, dass eine Schöpfung des Seienden somit nicht möglich und absurd ist.

Bekannteste Werke al-Tusi

Etliche Schriften sind von ihm überliefert, unter denen folgende besonders hervorzuheben sind:

  • Tadschrid al-Aqa’id und Quwaid al-Aqa’id, zwei Schriften, zu denen etliche Kommentare verfasst wurden, und Risaleh-i I’tiqadat auf dem Bereich der Dogmatik.
  • Ahlaq-i Nasiri, in dem er ethische Fragen behandelte, und das wiederholt neu aufgelegt wurde; er griff darin im Wesentlichen auf das Werk “Al-Tacharah“ von Abu Ali ibn Miskawayh zurück und führte dieses weiter aus.
  • Al-Fusul, das er in persischer Sprache verfasste, Risaleh dar wudschud-i dschawhar-i mudscharrad, Risaleh dar Itbat-e wadschib und Itbat-e dschawhar al-mufariq auf dem Gebiet der Metaphysik.
  • Asas al-‘Iqtibas, Manṭiq al-tadschrid und Tadil al-Miyar auf dem Bereich der Logik.
  • Awṣaf al-Asraf, in dem er eine rationale Formulierung der mystischen Tradition erstrebte.
  • Tahrir Kitab al-Manazir und Risala fi ‚nikas al-schuaat wa-nitafiha im Bereich der Physis, wo er sich vor allem mit der Optik beschäftigte.
  • Neben dem Muhtashar bi-dschami al-hisab bi’l-taht wa’l-turab über Arithmetik ist sein bekanntestes Werk im Bereich der Mathematik das Kitab Schakl al-Qatta, in dem er über das Prinzip der Transversalen schrieb und Beziehungen von grundlegender Bedeutung für den Bereich der sphärischen Trigonometrie ableitete.
  • Seine größten Leistungen hat al-Tusi wohl im Bereich der Astronomie vollbracht, wobei neben seinen bereits erwähnten ilchanischen Tafeln (zidsch-i ilhani) vor allem sein Kitab al-Tadschkira al-Nasiriya zu erwähnen ist, in dem er einen umfassenden Überblick über die Astronomie gab, und zu dem später zahlreiche Kommentare verfasst wurden.
  • Kitab-i si Fasl auf dem Gebiet der Astrologie.